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LA PULCE D'ACQUA
Der Wasserfloh

Die Songtexte auf deutsch übersetzt:

BALLO IN FA DIESIS MINORE
Tanzmelodie in fis-moll

Ich bin der Tod und ich trage die Krone
bin euer aller Herr und Meister
ich bin so grausam, so stark und hart
so daß mich eure Mauern nicht aufhalten können.

Ich bin der Tod und ich trage die Krone
bin euer aller Herr und Meister
vor meiner Sense mußt du das Haupt neigen
und dem düsteren Tod nachfolgen.

Du bist Ehrengast des Tanzes zu dem wir für dich aufspielen
stell die Sense ab und tanze Runde um Runde,
die Runde eines Tanzes und dann noch eine weitere
und du bist nicht mehr Herr über die Zeit.

*

IL CILIEGIO
Der Kirschbaum

Ich war schon zu alt und müde
um sie mit mir zu nehmen
doch wie kann der alte Gärtner
auf die letzte seiner Blumen verzichten
wenn doch der Winter naht ...

Ich war schon alt und müde
doch ich wollte sie für mich
und das Lächeln der Leute
begleitete mich im Verborgenen
auf meinen Heimweg
und der Winter naht bereits.

Sie war die allerschönste
die ich jemals sah
sie lächelte zwischen den Kirschen
und mein Herz erwärmte sich
sie war meine letzte Blume
und der Winter naht bereits.

Und auch mein Kirschbaum
reifte zu seiner Zeit
sie kam eines Tages
und bat mich um die Früchte.
"Ich muß diese Kirschen haben,
weil ich bald ich ein Kind haben werde."

Ich betrachtete ihre Wangen
sie war schöner als je zuvor
und ich spürte in mir
schon die Wut wachsen:
"Bitte den Vater deines Kindes
sie dir zu pflücken."

Lächelnd wie immer
wandte sie mir den Rücken zu
und inmitten des Gartens sah ich sie
zum Baum hinschauen:
sie war meine letzte Blume
und der Winter naht bereits.

Es war der höchste seiner Zweige
den der Baum hinabneigte
und der Vater ihres Kindes
stellte sie auf diese Weise zufrieden.

Ich war zu alt und müde
um sie mit mir zu nehmen,
doch wie kann der alte Gärtner
auf die letzte seiner Blumen verzichten
wenn doch der Winter naht ...

*

NASCITA DI UN LAGO
Die Geburt eines Sees

Bei der Quelle
fand er sie eines Tages
sah von weitem das Gelb
des Kleides, das sie trug.

"Sag mir, was willst du
das ich dir schenken könnte,
groß ist mein Können
was du auch willst, ich kann's vollbringen."

"Spiel nicht mit mir, du bist
ganz gewiß nicht der, auf den ich warte.
Wenn er kommt, werde ich mich erheben
und, ihm folgend, von hier fortgehen."

"Du glaubst, nicht für mich hier zu sein
aber du bist noch zu jung.
Wenn du, wie ich, tausend Jahre gelebt hast
wirst du vielleicht verstehen.

Sag mir, was du willst
und ich werde es dir geben,
du glaubst immer noch, daß du mir nie folgen wirst
doch ich werde aus dir einen blühenden Baum machen
und dich dann betrachten, bis du verblühst."

"Spiel nicht mit mir, du bist
ganz gewiß nicht der, den ich erwarte.
Du lebst schon seit tausend Jahren
aber du bist jung - das sehe ich,
vielleicht mehr als ich."

Dieses Mal erzürnte er sich schließlich
und verwandelte sie in einen weiten See
und aus der Höhe eines weißen Turmes
liebte er sie für den Rest der Zeit.

*

IL POETA DI CORTE
Der Hofdichter

Der Rabe ist vom Meer gekommen,
mir mein Los vorherzusagen:
"Du wirst keine Zeit mehr zum Fliehen haben ...
sie holen dich schon ein!
Sie werden deine Augen ausreissen
werden dein Herz verbrennen,
du wirst keine Zeit haben zum Fliehen
sie holen dich schon ein."

Ich habe keine Angst, sterben zu müssen,
und du, alter Rabe, wirst seine Augen ausreissen.
Ich habe keine Angst, ich habe viel und lange gesungen
und sein falsches Herz wird brennen wie meines!

Vom Meer ist der Krebs gekommen,
an seinem Mund wird er warten
um mit seinem letztem Atemzug
seine Seele zu rauben.

Und mein Herr weiß nicht:
ein einziges Mal wird nicht genügen
daß der Geier meinen Körper verschlingt
um mein Herz für immer zum Schweigen zu bringen.

*

IL MARINAIO
Der Seemann

Du sitzst ruhig und erwartest deinen Mann
der morgen zurückkehrt, so der Himmel es will ...

Suche das Lächeln mit dem er dich zurückließ
zwischen den dunklen Falten, welche die Zeit auf das Gesicht zeichnete,
derer, die das Meer besegeln ...

Und es ist immer morgen
und wenn der Himmel es will ...

Er hat's dir geschworen, und du weißt, er wird zurückkehren,
der Mann, den du liebtest, hat niemals gelogen.

Erwarte ruhig jeden Mann, der zurückkehrt
zurück vom weiten Meer, auf dem er fortzog ...

Vielleicht segelt er schon seit Jahren
entlang der Strömungen, die seine Liebe
nicht an deine Seite bringen werden, niemals mehr ...

Und es ist immer morgen
und so der Himmel es will ...

Er hat's dir geschworen, und du weißt, er wird zurückkehren,
der Mann, den du liebtest, hat niemals gelogen.

*

LA PULCE D'ACQUA
Der Wasserfloh

Es ist der Wasserfloh
der dir den Schatten stahl
und nun bist du krank.
Und die Herbstfliege, die du zerquetscht hast
wird dir das nicht verzeihen.

Über das Wasser des Baches hattest du dich vielleicht zu weit geneigt
du rufst nach deinem Schatten
doch der kehrt nicht zurück.

Es ist der Wasserfloh
der dir den Schatten stahl
und nun bist du krank.
Und die grüne Schlange
die du zertreten hast
wird dir das nicht verzeihen.

Und nun mußt du lange singen
damit dir verziehen wird
und der Wasserfloh, der das weiß
wird dir den Schatten zurückgeben.

*

LA SPOSA RUBATA
Die geraubte Braut

Seit drei Nächten ruhe ich nicht,
bleib hier, um zuzuhören,
es ist die Viper, die seufzt,
seufzt nahe beim Wasser.

Ich habe ein neues Lied komponiert
komm her, um zuzuhören,
von einer Braut, die zum Festmahl
nie zurückkehrte.

Da war ein überzähliger Gast,
der sie anschaute:
"Meinen Leuten würde ich gern
dein Brautkleid zeigen."

Arglos folgte sie ihm
sich sicher, zurückzukehren.
Man wartete bis spät in die Nacht;
sie kehrte nicht zurück.

In der tiefen Nacht ging alleine
ein Spielmann fort
da erschien plötzlich vor ihm
der unbekannte Herr.

"Vielleicht suchst du die Braut
die verloren ging,
wenn du das Herz hast, mir zu folgen
bringe ich dich zu ihr."

Und ein Boot brachte ihn
entlang eines dunklen Wassers
er fand die Braut wieder
und sie trug Kleider aus Gold.

"Meinen Ring gebe ich dir
bring' ihn meinem Gatten
hier leide ich nicht mehr
weder Leid noch Verlangen.

Der Spielmann wandte sich um
tat einen einzigen Schritt
da hörte er sie schreien
im Wasser, das sie erstickte.

Wie Licht erglänzte sie
als die Braut dahin ging
wo der Herr sie hingebracht hatte
der sie raubte ...

Seit drei Nächten ruhe ich nicht,
bleib hier, um zuzuhören:
es ist die Viper, die seufzt,
seufzt nahe beim Wasser ...

*

LA LEPRE NELLA LUNA
Der Hase im Mond

Es lebte einst vor langer Zeit
ein Hase mit einem Fuchs und einem Affen
ich erinnere mich nicht, wer mir die Geschichte erzählte
vor langer Zeit.

Den ganzen Tag lang spielten sie glücklich
oben auf den Hügeln und unten auf den Wiesen
und abends kuschelten sie sich dicht zusammen
um dem Dunkel der Nacht gegenüber zu treten.
Wer weiß, wer mir das erzählte ...

Es kam eben auf diesem Weg
ein alter Mann, der sie zu sich rief:
"Wer von euch dreien mir hilft,
wird von mir belohnt werden."

Fuchs und Affe berieten, was zu tun sei
während der Hase weiter spielte
er lief sorglos über die Wiese
und wurde von den eigenen Freunden verraten.
Wer weiß, wer mir das erzählte ...

Vor der Mahlzeit, die man ihm servierte
dachte der Alte gewiß:
"Armer Hase, die Freunde, die du hattest,
haben dich verraten."

Fuchs und Affe sahen sich verwundert an
während der Hase mit dem Alten fort ging
und seither spielt er sorglos
dort in der Höhe, im Mondenpalast.

Es lebte einst vor langer Zeit
der Hase mit einem Affen und einem Fuchs
ich erinnere mich nicht, wer mir die Geschichte erzählte
vor langer Zeit.

Wie der Hase sie eines Tages verließ
und fort ging, um auf dem Mond zu leben:
er lief sorglos über die Wiese
und wurde von den eigenen Freunden verraten.
Wer weiß, wer mir das erzählte ...

*

LA BELLA DAMA SENZA PIETÀ
Die schöne Dame ohne Mitleid

"Schau nur,
wie ist es bleich, dein Gesicht,
es scheint, als seist du aus dem Jenseits entflohen ...

in deinen Augen sehe ich
tiefes Entsetzen,
was für weiße und kalte Finger du hast!

Schau nur,
wie sie verharren, die Wasser des Sees
nicht einmal ein Vogel wagt es, zu singen ..."

"Es war inmitten des Gartens,
wo ich ihr begegnete
und so, als ob sie mich liebte, so sah sie mich an."

"Schau nur,
wie der Kummer deine Lippen verbrennt
es scheint, als seist du aus dem Jenseits entflohen ..."

"Es war inmitten des Gartens,
wo ich ihr begegnete ..."
"Was für weiße und kalte Finger du hast!"

"Als sie sich dann
an meine Seite schmiegte
gab ich ihr meine Seele hin und vergaß die Zeit.

Als sie sich dann
an meine Seite schmiegte ..."
"Was für weiße und kalte Finger du hast!"

"Sie waren zu tausend,
zu tausend und mehr
mit bleichen Lippen sagte sie zu mir:

Jene, die auch dir
das Leben nahm
ist sie, die schöne Dame ohne Mitleid."

*

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