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LA LAUDA DI FRANCESCO
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FUTURO ANTICO III - MANTOVA: LA MUSICA ALLA CORTE DEI GONZAGA

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Während der ganzen Renaissance und den Anfängen des Barocks waren die Gonzaga grosse Mäzene für Musik und Förderer des musikalischen Lebens in Mantua.
Schon gegen Mitte des 15. Jahrhunderts wurde eine humanistische Schule am Hofe gegründet, "La casa giocosa" (fröhliches Haus), an welchem auch Musiklehrer unterrichteten, und über die Feste bei Hofe wird immer auch von der Präsenz von Musikern berichtet. Ab 1490, mit der Heirat von Isabella d'Este mit Francesco II Gonzaga, wurde Mantua das Zentrum einer sehr grosszügigen Förderung von Musik, Literatur und Kunst. Isabella konnte verschiedene Musikinstrumente spielen und förderte mit Begeisterung die musikalischen Initiativen, indem sie Musiker engagierte und neue Instrumente und Kompositionen bestellte.
Im 16. Jahrhundert war der von Guglielmo Gonzaga gewünschte Bau der herzoglichen Kirche Santa Barbara bestimmend, welche über eigenes, musikalisch sehr aktives Personal verfügte. Für diese Basilika hatte Guglielmo sogar eine Liturgie erhalten, die sich von jener von Rom unterschied und ein anderes musikalisches Repertoire erforderte.
Während einer langen Periode steigerten die Herzöge, die sich folgten, von Mal zu Mal die Pracht des Hofes, indem sie stets die namhaftesten und innovativsten Musiker der damaligen Zeit engagierten.
Unter der Herrschaft von Vincenzo Gonzaga fassten modernere Formen der Madrigale und neue Arten von Gesang Fuss, Ergebnis auch der Kontakte mit den Höfen von Ferrara und Florenz. Zu Beginn des folgenden Jahrhunderts drückte die Präsenz des Komponisten Claudio Monteverdi und die Inszenierung seiner ersten Werke dem musikalischen Leben am Hofe einen Stempel starker Innovation auf, die mit der Zeit von Musikern aus vielen anderen italienischen und ausländischen Städten als Schatz betrachtet wurde.

Futuro Antico III präsentiert die Musik einiger berühmter Komponisten, welche am Hofe von Mantua arbeiteten, wie Monteverdi und die Märchenerzähler Cara und Tromboncino, sowie auch Werke anderer Musiker, welche in unterschiedlicher Art und Weise mit den Gonzaga in Verbindung standen. Diese Musik wird authentisch und gleichzeitig auch auf aktuelle Art wiedergegeben mittels Einsatz von antiken Instrumenten und der Stimme von Angelo Branduardi.
In der Epoche vom 15. bis zum 17. Jahrhundert gab es unzählige Gesangsformen: Madrigale, Märchen, Lieder, Villanelle, Arien, usw. Aus der Vielfalt der Arten und Facetten haben wir jenes ausgewählt, was wir heute als Lied bezeichnen: Kompositionen für Solostimme mit Begleitung, kurz und eindrucksvoll, eigenständig, mit einer einfachen Struktur und einer direkten Kommunikationsfähigkeit.
Die gesungenen Stücke der CD sind Werke von Hofkomponisten, aber da sie sehr eingängig sind, wurden sie sicher auch von den einfachen Leuten gesungen, was ein gutes Bindeglied zwischen der gehobenen und der populären Musik darstellte.
Die Präsenz von Monteverdi dominiert diese Aufnahme: die instrumentalen Stücke (Ballette, Sinfonien, Kehrreime), welche zwischen die gesungenen eingefügt wurden, sind alles Auszüge aus "Orfeo".
Wir haben auch einige lombardische Lieder beigefügt, die heute noch bekannt sind, aber in ihren Ursprüngen vor langer Zeit entstanden, eine Version aus Mantua von "Donna lombarda" (die lombardische Dame) und "L'avvelenato" (der Vergiftete).
Der Faden, welcher durch die Themen dieser Lieder führt, ist die Liebe, musikalisch interpretiert von den Komponisten und dargestellt unter verschiedenen Aspekten: "La Ninfa amorosa" (die verliebte Nymphe), weil die Lieder zu jener Zeit, oft vor pastoraler Kulisse, von begehrenswerten Nymphen bevölkert waren, "La rugiada... lacrime d'amore" (Tau... Tränen der Liebe), weil in einem dieser Lieder, wie auch in anderen jener Zeit, Tautropfen und Tränen sich überschnitten und das eine Symbol für das andere war. "Amore e attesa" (Liebe und Erwartung), "Amore e tormento" (Liebe und Qual), "Amore e morte" (Liebe und Tod), "Amore e gioia" (Liebe und Freude) hingegen sind Schwerpunkte der Lieder aller Zeiten, von jenen damals bei Hofe bis zu jenen heute in der Disco.

Francesca Torelli    

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