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Musik: Angelo Branduardi
Am 24. April 2004 kommt “Francesco" auf die Bühne, die Geschichte
des Heiligen aus Assisi, verfasst von Stefania Garibaldi und vertont von Angelo Branduardi.
Angelo Branduardi - dessen Fähigkeit, Musik und Poesie in Einklang zu bringen, verbindet meisterhaft weit von
einander entfernte Kulturen und Epochen - wird auf der Bühne sein als talentierter Maler, der die
Entwicklung der Geschichte mit einem "Pinselstrich" lebhaft und mitreissend bereichert.
Auf den Bühnen in ganz Italien wird die Geschichte von Franziskus von einer Besetzung aus Schauspielern,
Tänzern und Musikern erzählt werden, zu einer Choreografie von Alberta Palmisano, unter der Regie von Oreste Castagna.
In einer Folge von virtuellen Reisen vom Mittelalter ins heute - welche das Publikum während des Ablaufs der Aufführung
unternehmen wird - werden sich die Geschichten von Franziskus und seinen Gefährten als aussergewöhnlich modern und
zeitlos erweisen.
"Francesco" ist weder ein Musical, noch eine Komödie, noch ein vertonter Text, noch ein Ballett.
Worte des Autors
Wenn man ein Werk präsentiert, möchte man gewöhnlich etwas über die Persönlichkeit der Hauptfigur erzählen,
aber wir wollen das nicht.
Wir glauben, dass es zu dieser charismatischen Person vom heiligen Franziskus nichts hinzuzufügen gibt, nichts,
das unsere Herzen nicht schon wüssten.
Franziskus, der vor allem ein Mann ist, ein aussergewöhnlicher Mann, der mit seinem Beispiel alle veranlassen kann,
über ihr eigenes Leben nachzudenken.
Franziskus, der das "Animalische" in sich selbst kontrolliert, wählt die Strasse der Hoffnung und des
Mitgefühls.
All das wird durch die unvergleichlichen und tiefgründigen Noten von Angelo Branduardi vermittelt, der sich einmal
mehr als eines der grössten Talente der italienischen Musik erweist. Angelo vertont
die Worte von Franziskus, welche die ersten Texte der italienischen
Literatur für alle zugänglich machte, indem er einem Walzer von Gefühlen Leben gibt und sie direkt in unsere Herzen führt.
Auf der Bühne sind die Schauspieler aufgerufen, die schwierigste aller Rollen zu interpretieren:
die Menschlichkeit.
In einer Serie von Szenen, von einer Besetzung von Tänzern vervollständigt, wird das Leben eines ungewöhnlichen Mannes
dargestellt, eines unvergänglichen Meisters, eines Mythos, an welchem wir uns alle orientieren sollten.
So stellt sich dieses Werk auf drei Ebenen dar: Musik, Rezitation und Tanz: ein Zusammenspiel von Künsten für die
natürlichste aller Botschaften, die leider oft vergessen wird: die Liebe für die ganze Menschheit.
Angelo Branduardi (La Stampa):
„Während der ganzen Aufführung werde ich kein einziges Wort sagen, sondern es so machen wie die
antiken Minnesänger mit ihren Harfen, Lauten oder in meinem Fall der Geige: Dem Geschehen eines Stückes,
dargestellt von den Schauspielern, einen Rahmen geben.
Übersetzung für europAMICI: Monika Wegener
Texte: Stefania Garibaldi
Das Projekt steht unter dem Patronat des "Ufficio diocesano per la pastorale missionaria di Milano" (Diözesanbüro
der seelsorgerischen Mission von Mailand), welches Teile der Einnahmen an fünf Solidaritätsprojekte in Kenia,
Kolumbien, Burundi und Moldavien weiterleiten wird. „Francesco" erzählt die Geschichte
einer Persönlichkeit, deren menschliche und spirituelle Geschichte sich übergreifend in Zeiten, Philosophien
und Religionen der Welt gefestigt hat.
Mit der intenisven Interpretation, die ihn kennzeichnet, wird Branduardi die Worte von Franziskus
vertonen, die vor mehr als achthundert Jahren geschrieben wurden und die heute noch Quelle tiefer Beeinflussung sind.
Auf der Bühne: Bilder, Formen und Farben, inspiriert von Gemälden von Giotto; Dialoge, Kostüme und Themen überraschend
reich an Analogie, trotz der so weit von einander entfernten Epochen und Kulturen.
Es ist ein wenig von allem, auf die Bühne gebracht als flüssiges Zusammenspiel von einem harmonschen Ablauf
von Momenten, Gedanken und Fakten, welche das Leben von Franziskus geprägt haben. Es ist ein Werk
auf mehreren Ebenen, eine Serie von konzentrischen Kreisen, welche die Tiefe des gespielten
Theaters, die unvergängliche Harmonie der Formen des Tanzes und die Tiefe der Musik in der Person von
Angelo Branduardi vereinen.
Wir können nur betonen, dass dieses Werk einfach die Geschichte eines grossen Mannes erzählt und dass diese
künstlerische Wahl beabsichtigt, ein bisschen von Franziskus in jedem von uns lebendig zu machen.
Franziskus, der anregt über Themen nachzudenken, die aktueller sind denn je: Frieden, Ökologie, Hoffnung und
Solidarität.
Franziskus, der sonnig ist, voller Leben, leidenschaftlich wie irgendein beliebiger Mann; Opfer von
Wut angesichts der Ungerechtigkeiten und der sich überwältigen lässt von der Verzagtheit, wenn er all das Leid sieht;
aber der, dank seines tiefen Glaubens immer überzeugt ist, dass er die Welt verändern kann.
Und das hat er auch getan.
Franziskus, der im selben Moment stark und schwach ist, verliebt in das Leben und angewidert durch das Leiden;
Franziskus liebt die Natur in ihrer Gesamtheit - positiv und negativ - und ist sich bewusst, dass er das Leben auch
im Schmerz und in der Bosheit sehen kann.
Franziskus, der durch einen tiefen Glauben mit Klara verbunden ist, einem Glauben für die gleiche Lebensaufgabe, welcher
sie aufweckt und zur kompletten Kontemplation des Lebens führt.
Franziskus, der sich seiner Aufgabe bewusst ist, der aber menschlich bleibt in der Gemeinschaft mit
seinen Bruder-Freunden, wie es mit Bernardo geschehen ist.
Die Musik vereint sich mit der prosaischen Literatur des Lebens von Franziskus und wirft einen Blick auf die menschliche
und sehr aktuelle Seite eines edlen Geistes im Kampf gegen die Härte, welche das Leben uns manchmal zeigt.
Es brauchte ein Jahr, vielleicht anderthalb, um alle Teile zusammenzufügen, welche ein wunderbares Werk ergeben, wie
ich finde. Während diesen anderthalb Stunden der Vorstellung ereignen sich viele Dinge und auch
das religiöse Territorium - für einige unwegsam und voller Löcher - kann eine leicht zu überquerende grüne Wiese werden.
Mir gefällt es, diese Metapher zu verwenden, weil wir, ich, der Regisseur, die Textautorin und jeder,
der im Projekt involviert war, seit dem ersten Tag wollten, dass die Basis von allem ein Wort sei: Einfachheit.“
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