“Francesco” von Angelo Branduardi in Genua, Arena del Mare, am 29. Juli 2004

Noch einmal landete der Minnesänger in unserer Stadt, um sowohl zu unserer Augenweide als auch zu unserem Ohrenschmaus eine tolle Vorstellung zu präsentieren. Es handelte sich nicht um ein Konzert im klassischen Sinn des Wortes, sondern um ein Musical mit religiösem Thema, das vom Leben von San Francesco d'Assisi handelte.

Trotz des religiösen Themas, das durch eine vorhergehende historische Dokumentation realistisch wiedergegeben wurde, hatte die Vorstellung im positiven Sinne etwas Leichtes an sich.
In der Tat hat Branduardi die Menschlichkeit vom Heiligen aus Assisi deutlicher wiedergegeben als seine Heiligkeit, die trotzdem als Schlußklagelied hervorgehoben wird. Der weltberühmte Musiker erzählt die Lebensgeschichte von Francesco, an dem so viele Zweifel nagten, der in Not und Elend lebte, dessen Taten oft nicht verstanden wurden, der sich der Gefahr aussetzte.
Trotzdem hob Branduardi auch die Freude von Francesco hervor, mit der Francesco immer im Zeichen der Spiritualität und der Armut lebte. Er widmete sein ganzes Leben einer dauerhaften Suche nach der Wahrheit und des Glücks durch echtes Selbstbewusstsein.

Das Musical wollte in der Tat folgendes vermitteln: das echte Glück besteht im Selbstbewusstsein, in der Erkenntnis von dem, was man im Leben wirklich erreichen will, in der Geduld, in der Erwartung und in der aktiven Annahme seines eigenen Schicksals.

Das Bühnenbild war in zwei Bereiche aufgeteilt: entgegengesetzt und synchron.
Auf der einen Seite der Bühne Angelo Branduardi, der unübertroffene Minnesänger von heute, der von der Vergangenheit singt. Er kann sich mit einer großen Vielseitigkeit auszeichnen, und kann auch mit viel Gefühl zahlreiche Instrumente spielen (Gitarre, Mundharmonika, Pfeife, Panflöte, und natürlich, last but not least, die Geige). Er wurde von zwei ausgezeichneten Musikern am Klavier und Bass begleitet.

Auf der anderen Seite bewegte sich die Ballettgruppe, die aus jungen geschickten Ballett-Tänzern und -Tänzerinnen bestand. Die Tänzer zeigten eine bunte und lustige Harmonie von Farben, Klängen, Bildern, Worten, Bewegungen, die alle mit der Musik des Maestro vollkommen übereinstimmten.

Der Maestro Branduardi löste Begeisterung aus beim Publikum mit “Confessioni Di Un Malandrino”, einem der ersten Stücke seiner Karriere, das er mit der üblichen Anmut spielte. Damit wollte er sich bei seinem Publikum bedanken. Während sich bei der Standing Ovation die Emotionen aufluden, verabschiedete er sich spontan bei der letzten Note, und im stimmungsvollen Hintergrund des alten Hafens (Porto Antico) widerhallte noch seine Musik.

©® Annalisa Ghigo
Agosto 2004
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